Einleitung#
Seit zwei Monaten nutze ich nun GrapheneOS auf meinem Smartphone – und ich muss sagen: Ich bin begeistert. Schon lange war ich auf der Suche nach einem mobilen Betriebssystem, das mehr Wert auf Datenschutz, Sicherheit und Kontrolle legt, ohne mich dabei im Alltag einzuschränken. Mit GrapheneOS habe ich genau das gefunden.
Warum der Wechsel?#
Vorher war ich viele Jahre bei Apple – eigentlich zufrieden, aber zunehmend unflexibel, sobald man eigene Dienste nutzen möchte.
Ich habe angefangen, Dinge selbst zu hosten und damit mehr Unabhängigkeit zu gewinnen:
- Immich für Fotos
- Matrix für Chat und Kommunikation
- Nextcloud für Dateien und Kalender
- Ntfy für Push-Benachrichtigungen
- Home Assistant für Home Automation
- Tuta Mail für private E-Mail

Gerade bei Ntfy habe ich gemerkt, dass Android mit WebSockets deutlich besser funktioniert als iOS. Diese Erfahrungen haben mich am Ende zum Wechsel zu GrapheneOS motiviert.
Mein Setup mit Profilen#
Ein großer Vorteil von GrapheneOS ist die Möglichkeit, mehrere Profile anzulegen und strikt voneinander zu trennen. Mein aktuelles Setup sieht so aus:

- Profil 1 (Owner): Enthält App-Stores wie Obtainium, Aurora Store und Accrescent, über die ich Apps installiere. Dieses Profil bleibt isoliert und wird nicht für Nutzerdaten verwendet – es ist quasi mein „sauberes“ Basis-Profil, das immer bestehen bleibt.
- Profil 2: Hier landen die Apps, die ich im Owner-Profil installiert habe, aber mit meinen persönlichen Nutzerdaten. Sollte es einmal ein Problem, einen Fehler oder ein Sicherheitsrisiko geben, kann ich dieses Profil einfach neu erstellen, ohne das Owner-Profil anzutasten.
- Profil 3: Enthält den Google Play Store und alle Apps, die zwingend auf Play Services angewiesen sind, etwa Social Media.
Das Beste daran: Social Media und Benachrichtigungen lenken mich nicht mehr im Alltag ab. Ich sehe sie nur dann, wenn ich bewusst ins dritte Profil wechsle. So bleibt der Alltag ruhiger und konzentrierter, ohne komplett auf diese Apps verzichten zu müssen.
Weitere Vorteile#
Neben den Profilen bietet GrapheneOS viele kleine, aber entscheidende Verbesserungen:
- Härtung des Systems gegen Angriffe und Ausnutzung von Schwachstellen
- Mehr Kontrolle über Berechtigungen, z. B. kann man Apps den Zugriff auf Sensoren wie Kamera oder Mikrofon gezielt entziehen
- Regelmäßige Updates mit Fokus auf Sicherheit
- Möglichkeit, Google-Dienste in einer Sandbox zu nutzen, falls man sie wirklich benötigt
- Hervorragende Batterielaufzeit dank Unified Push mit Ntfy, sodass Apps nicht ständig im Hintergrund laufen müssen
Fazit#
Nach zwei Monaten mit GrapheneOS bin ich überzeugt: Dieses Betriebssystem ist eine der besten Alternativen für alle, die ihre Privatsphäre ernst nehmen, aber nicht auf den Komfort moderner Smartphones verzichten wollen.
Die Profile-Funktion ist mein persönliches Highlight – und mit meinem Setup eine perfekte Möglichkeit, den Alltag von Social Media und Ablenkungen zu befreien.